Mitwirkende

Nina Janßen-Deinzer | Klarinette
Peyee Chen | Sopran

Programm

Tahsin Tolga Yayalar
This too, shall pass (2024)
für Stimme und Bassklarinette. Texte von Matsuo Bashō, William Shakespeare, Omar Khayyam und Sappho
Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln, ermöglicht durch Brigitte Wagner-Halswick
Uraufführung

Füsun Köksal İncirlioğlu
Ben sen o – Three Nazım Hikmet settings (2023)
für Stimme und Bassklarinette. Texte von Nazım Hikmet
Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln, ermöglicht durch Brigitte Wagner-Halswick
Uraufführung

Arda Bayram
Package and Message (2021)
für verstärkte Kontrabassklarinette und Stimme. Text von Arda Bayram nach Ludwig Wittgenstein

Onur Türkmen
Morn of Silence (2021)
A song cycle on the theme of the earth
für Stimme und Klarinette. Texte aus dem Hohelied Salomos, von Onur Türkmen, William Shakespeare und Johann Wolfgang von Goethe


Keine Pause | Ende gegen 18:00


ACHT BRÜCKEN

Stimme und Klarinette – diese ungewöhnliche Besetzung haben alle vier Stücke gemeinsam. Und wenn neue Spieltechniken in der zeitgenössischen Musik das Klangbild traditioneller Instrumente erweitern, ist das keine Einbahnstraße. 

Der Einfluss wirkt auch wieder zurück. So auch in den Kompositionen von Tahsin Tolga Yayalar, Füsun Köksal, Arda Bayram und Onur Türkmen. Die traditionelle Musik der Türkei und althergebrachte Instrumente bereichern sie um neue Register, aus tradierten Skalen spricht eine neue Rhetorik und moderne Schreibweise.

Tatsächlich untersuchte Türkmen in seiner Doktorarbeit die Anwendung zeitgenössischer Spieltechniken auf türkische Instrumente. Er hätte darin neben Kemençe und Ney durchaus auch die ursprünglich westliche Klarinette berücksichtigen können – schließlich hat sie in vielen Volksmusikensembles der Türkei längst der rauer klingenden Zurna den Rang abgelaufen. Der menschlichen Stimme gleich ist die Klarinette in der Lage, all die mikrotonalen Feinheiten des orientalischen Makam-Systems wiederzugeben, die Türkmen und vielen seiner Kolleg:innen so wichtig sind. 

Bei »Morn of Silence« handelt es sich um ein Auftragswerk des Goetheinstituts Ankara. Der Liederzyklus ist von eurasischen schamanischen Liedern ebenso beeinflusst wie von Gedichten Shakespeares und Goethes.