Mitwirkende

Ensemble Musikfabrik
Enno Poppe | Dirigent

Programm

Enno Poppe
Prozession (2015/2020)
für großes Ensemble


Keine Pause | Ende gegen 21:00


Gefördert durch die Kunststiftung NRW und das Kuratorium KölnMusik e.V.

KOTTMAIR Architekten unterstützen ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln.


ACHT BRÜCKEN

Die Komposition des Stücks »Prozession« hat Enno Poppe schon im Jahr 2015 begonnen, allerdings nach etwa acht zu Papier gebrachten Minuten wieder niedergelegt. Erst das Jahr 2020 und der äußere Stillstand des Corona-Lockdowns brachten wieder Bewegung in den Kompositionsprozess. Diesmal schien sich das Material quasi von selbst zu entfalten, bis hin zu einer längeren, fast einstündigen Prozession. 

Aus einer kleinen musikalischen Geste heraus fächert sich ein komplexes Gebilde auf. Musikalisch geführt an den rhythmisch prägnanten Impulsen von vier Perkussionist:innen entlang, türmt sich das Stück in einem organischen Prozess auf. In Wellen verlaufen logische Wachstumsstrukturen, bis sich die Musik verselbständigt und die Prozession schließlich in mystische Naturklänge mündet. 

Bei aller Logik, die Poppes Kompositionsstil zu Grunde liegt, gelingt es ihm stets, die Brücke von der Theorie zur ästhetischen Erfahrung zu schlagen. Und vielleicht liegt der Fokus wie bei liturgischen Prozessionen auch in diesem Stück nicht auf dem Zielpunkt, sondern auf dem Weg selbst und auf allem, was sich unterwegs ereignet. 

Der Komponist dirigiert hier selbst das Ensemble Musikfabrik, das »Prozession« 2020 uraufgeführt hat, erstmals für das Kölner Publikum. Diese Uraufführung wurde vom Leipziger Ensemblefestival für aktuelle Musik veranstaltet, der Mitschnitt fand aber coronabedingt in der Kölner Philharmonie statt. Nach verschiedenen Aufführungen seitdem ist das Werk nun erstmals auch für das Kölner Publikum live zu erleben.