Werner Klüppelholz | Autor
Andrea Zschunke | Reading



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ACHT BRÜCKEN

Auf einer Hitliste des 20. Jahrhunderts lag sein Orchesterstück „Atmosphères“ weit oben – knapp hinter Elvis. György Ligeti war einer der erfolgreichsten Komponisten der Avantgarde, von der er sich indes immer weiter entfernte. Wie nahezu alles in seinem Werk ist diese Distanz biographisch begründet, denn der ungarische Jude Ligeti hat die terroristische Ideologie der Nazis und Stalinisten erfahren wie kein Zweiter in der Neuen Musik. Wenn Hector Berlioz’ Leben ein Roman war, dann das von Ligeti ein Thriller. Überdies war er äußerst kritisch, sich selbst und anderen gegenüber, viele Berühmtheiten wurden von den Pfeilen seines Spotts getroffen. Ein Fest der Invektiven.

Werner Klüppelholz, Studium der Komposition, Schulmusik, Musikwissenschaft, Soziologie und Phonetik in Köln, Promotion, Habilitation, 1977 – 2012 Prof. für Musikpädagogik an der Universität Siegen, seit 1975 Autor und Moderator im Hörfunk der ARD, zahlreiche Veröffentlichungen überwiegend zur Neuen Musik, namentlich über Mauricio Kagel.