Přemysl Vojta | Horn
Martin Griebl | Trompete
Fred Deitz | Posaune
The Present | Vokalensemble
Jan Jakub Monowid | Alt
Tim Karweick | Tenor
Florian Hille | Bariton
Felix Schwandtke | Bass
Knaben des Kölner Domchores
Eberhard Metternich | Einstudierung
Chor des Bach-Vereins Köln
Christoph Siebert | Einstudierung
Kölner Männer-Gesang-Verein
Bernhard Steiner | Einstudierung
Eberhard Metternich | Dirigent


Lucia Ronchetti
Chronicles of Loneliness (2022)
Eine Choroper nach Giacomo Leopardis »Zibaldone di pensieri« für Knabenchor, Solo-Männerstimmen, Männervokalensemble, Männerchor, Männerlaienchor, einen Hornisten, einen Trompeter und einen Posaunisten
Libretto von Lucia Ronchetti nach Leopardis »Zibaldone di pensieri« (1817–1832)
Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln
Uraufführung


Keine Pause | Ende gegen 20:50


Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW

Das Konzert wird für einen Stream auf philharmonie.tv am 17. Mai 20:00 aufgezeichnet. Der Stream wird unterstützt von JTI. 

Das Konzert wird vom WDR für den Hörfunk aufgezeichnet und kann am 11. Mai im Radio und anschließend für 30 Tage auf wdr3.de nachgehört werden. 

Mariano Chiacchiarini musste aus familiären Gründen das Dirigat kurzfristig abgeben. Wir danken Eberhard Metternich herzlich für die Übernahme. 


ACHT BRÜCKEN

Es scheint ein durchaus ironischer Kunstgriff, den Zustand der Einsamkeit gleich mit einem ganzen Ensemble von Chören mit über 100 Mitwirkenden darstellen zu wollen und diese darüber hinaus noch rein männlich zu besetzen. Die italienische Komponistin Lucia Ronchetti öffnet sich damit aber vor allem die Möglichkeit, die für sie typischen komplexen, tiefengestaffelten Klanglandschaften zu entwerfen, mit minimalistischen Verwerfungen und Variationen, melodischen Turbulenzen, die wie quälende Gedanken stetig um sich selbst kreisen. Stilistisch weist sie damit Bezüge bis in den Barock aus, sieht in der Vereinsamung aber vor allem ein Symptom unserer Gegenwart. Die Textgrundlage für ihre breitwandige Choroper fand sie in den Notizen von Giacomo Leopardi, eines brillanten Intellektuellen im Italien des frühen 19 Jahrhunderts, der es aufgrund eines nach eigener Einschätzung »wahnsinnigen Lerneifers voller Verzweiflung… eingeschlossen im Haus, ohne irgendjemanden zu sehen« zu universeller Bildung, aber erst zu posthumer Berühmtheit brachte – und jetzt auch in den Konzertsaal.


Konzertante Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln