mdi ensemble
Livia Rado | Sopran
Sonia Formenti | Flöte
Paolo Casiraghi | Klarinette
Corinna Canzian | Violine
Paolo Fumagalli | Viola
Giorgio Casati | Violoncello
Luca Ieracitano | Klavier


Helmut Lachenmann
Trio I (1965; rev. 1993)
für Violine, Viola und Violoncello

Helmut Lachenmann
Allegro sostenuto (1986–88)
Musik für Klarinette / Bassklarinette, Violoncello und Klavier
Kompositionsauftrag der KölnMusik

Salvatore Sciarrino
Una lettera e 6 canti (2021)
für Stimme und 6 Musiker
Kompositionsauftrag von Milano Musica, Montréal / Nouvelles Musiques und ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln


Pause gegen 18:45 | Ende gegen 19:35


ACHT BRÜCKEN

Örtlich verlegt aus dem Wallraf-Richartz-Museum

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Helmut Lachenmann und Salvatore Sciarrino – leicht paradox könnte man die beiden als Klassiker der Avantgarde bezeichnen. Lachenmann wurde bekannt dafür, dass er neben gewohntem Material sehr konsequent Geräusche nutzte, die nach traditionellem Verständnis gar nicht als Musik zu verstehen wären. Geräusche, die mittels neuer, raffinierter Spieltechniken auf den bekannten Orchesterinstrumenten erzeugt werden und Klangwelten jenseits eingefahrener Wahrnehmungsmuster eröffnen. Lachenmanns frühes Streichtrio ist eine Vorwegnahme dieser Ästhetik, die in »Allegro sostenuto« schon völlig ausgeprägt ist. 

Sciarrino entwickelte als Autodidakt eine ganz eigenständige Klangsprache. Über viele Jahre verfolgte er den Plan, »die Stimme von der trägen Imitation der Instrumente zu befreien«; dann ging er daran, seine »kleinen vokalen Eroberungen« auf die Instrumente zu übertragen. Sein neuer Zyklus »Una lettera e 6 canti« für Stimme und sechs Instrumentalisten vereint beide Anliegen.